caritasDie Caritas in Deutschland und weltweit

Die Caritas ist mehr als eine Organisation. Sie ist eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders gegenüber Menschen in Not. Ihre Wurzeln hat sie in der Liebe Jesu zu den Menschen. Wie er will sie ohne Ansehen der Nation, des Status oder der Konfession den Menschen mit Liebe und Achtung begegnen – in Deutschland und weltweit.

In der Kleiderstube bietet die Caritas vor Ort Bedürftigen gebrauchte Kleidung an:

ich teile mit dir KopieKleiderstube im Keller des Kindergartens “Arche Noah”
Overbergstraße 7
47533 Kleve
Anprechpartnerin:
Elisabeth Pasedag
02821 91112
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Einrichtung zurzeit geschlossen!

offenes Ohr KopieIm Café “Offenes Ohr” bietet die Gemeinde-Caritas Gelegenheit zum Verweilen und Beratung für alle Lebenslagen an.
Das Café befindet sich im Pfarrheim
Overbergstr. 5
47533 Kleve
geöffnet jeden Mittwoch von 9:30 bis 11:30 Uhr
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Einrichtung zurzeit geschlossen!

Die ehrenamtlichen GesprächspartnerInnen der Sprechstunde der Caritas kommen zu vorher festgelegten Gesprächsterminen. Ansprechpartner sind die Pfarrbüros oder die SeelsorgerIinnen. Sie geben die Anliegen der Hilfesuchenden weiter, und können ihnen einen Termin zu einem Gespräch anbieten.

Papst Franziskus lädt uns ein, uns dem Kernauftrag der Kirche – der Nächstenliebe – bewusst zu werden.
Aber was ist Nächstenliebe – Barmherzigkeit – eigentlich und gerade für unsere heutige Zeit? Matthäus hat sieben Werke aufgeführt: Hungrige speisen – Durstige tränken – Fremde beherbergen – Nackte kleiden – Kranke pflegen – Gefangene besuchen – Tote bestatten. Inzwischen rechnet man als achtes Werk „Trauernde trösten“ hinzu.
Barmherzigkeit bedeutet nicht, Almosen zu geben: Den Sack mit Kleidungsstücken aus dem Keller holen, an der Flüchtlingsunterkunft abliefern und sich bequem im Wohlstandsessel zurücklehnen. Das ist es nicht. Barmherzigkeit muss weh tun, unbequem sein für den Gebenden. Sie bedeutet Zuwendung, Zeit haben und herausgehen aus der Kirche, wie der Papst es nennt.

Als im Jahr 2006/2007 der 800. Geburtstag der Heiligen Elisabeth von Thüringen gefeiert wurde, stellte der Erfurter Bischof Joachim Wanke die „Sieben Werke der Barmherzigkeit für Thüringen heute“ vor.

Sie basieren auf einer Umfrage, welches Werk der Barmherzigkeit heute besonders notwendig sei. Das Ergebnis förderte folgende Aussagen zutage:

Einem Menschen sagen:
• Du gehörst dazu.
• Ich höre dir zu.
• Ich rede gut über dich.
• Ich gehe ein Stück mit dir.
• Ich teile mit dir.
• Ich besuche dich.
• Ich bete für dich.

Diese Werke wollen wir einmal durch einige Gedanken und Impulse näher betrachten.

Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu
„Was unsere Gesellschaft oft kalt und unbarmherzig macht, ist die Tatsache, dass in ihr Menschen an den Rand gedrückt werden: die Arbeitslosen, die Ungeborenen, die psychisch Kranken, die Ausländer usw. Das Signal, auf welche Weise auch immer ausgesendet: „Du bist kein Außenseiter!“ „Du gehörst zu uns!“ – z. B. auch zu unserer Pfarrei – das ist ein sehr aktuelles Werk der Barmherzigkeit.“, sagt Papst Franziskus. Die Zusage: „Du gehörst dazu!“ ist ein überaus wichtiges Element des „barmherzigen Umgangs“ unter uns Menschen.
Die Flüchtlingsproblematik führt uns täglich neu vor Augen, dass es eine bleibende Herausforderung ist, Fremde zu beherbergen, wie die klassische Formulierung dieses Werkes der Barmherzigkeit lautet.
Du gehörst dazu
Auch wenn du vielleicht nicht „in“ bist, auch wenn du dich überflüssig fühlst, auch wenn du nicht mithalten kannst: Für Gott bist du kostbar und wertvoll! Und das will ich dich spüren lassen.

Einem Menschen sagen: Ich höre dir zu
Eine oft gehörte und geäußerte Bitte lautet: „Hab doch einmal etwas Zeit für mich!“; „Ich bin so allein!“; „Niemand hört mir zu!“
Die Hektik des modernen Lebens, die Ökonomisierung von Pflege und Sozialleistungen zwingt zu möglichst schnellem und effektivem Handeln. Es fehlt oft – gegen den Willen der Hilfeleistenden – die Zeit, einem anderen einfach einmal zuzuhören. Zeit haben, zuhören können – ein Werk der Barmherzigkeit, paradoxerweise gerade im Zeitalter technisch perfekter, hochmoderner Kommunikation so dringlich wie nie zuvor! „Hört, und ihr werdet leben“, so mahnt Gott schon eindringlich im Alten Bund – fünftes Buch Mose dem Deuteronomium. Dazu bedarf es jedoch auch eine gewisse „Hörfähigkeit“ und „Hörbereitschaft“. Wer sich aber die Zeit nimmt, um anderen wirklich aufmerksam zuzuhören und sich auf ihre Geschichte und Geschichten einzulassen, der wird dadurch selbst reich beschenkt. Ja man kann tatsächlich sagen: Zuhören verwandelt, und zwar sowohl den anderen Menschen als auch mich selbst!
Ich höre dir zu
Auch wenn so vieles mich ablenken will, auch wenn ich gern lieber selbst reden würde, auch wenn ich selbst „randvoll“ bin: Du bist mir wichtig! Und das will ich dir zeigen, indem ich dir aufmerksam zuhöre.

reden_by_bistum_erfurt_pfarrbriefserviceEinem Menschen sagen: Ich rede gut über dich
Jeder hat das schon selbst erfahren: In einem Gespräch, in einer Sitzung, in einer Besprechung – da gibt es Leute, die zunächst einmal das Gute und Positive am anderen, an einem Sachverhalt, an einer Herausforderung sehen. Natürlich: Man muss auch manchmal den Finger auf Wunden legen, Kritik üben und Widerstand anmelden. Was heute freilich oft fehlt, ist die Hochschätzung des anderen, ein grundsätzliches Wohlwollen für ihn und seine Anliegen und die Achtung seiner Person. Gut über den anderen reden. Natürlich geht es dabei nicht darum, blauäugig und weltfremd zu agieren oder keinerlei Kritik zuzulassen, doch kommt es dabei stets auf den Ton, die Wortwahl und den Zeitpunkt an. Wer dem anderen grundsätzlich gut ist, der darf in echter Freundschaft auch Wahrheiten „in Liebe“ sagen, weil selbst durch ein schmerzhaftes Wort dem Aufbau und der Reifung der Person des anderen gedient werden will. Sehr leicht aber werden einem gerade in solchen Momenten „Wahrheiten“ auch bloß unmenschlich reingedrückt, nicht um der Sache willen, sondern um jemanden „fertig“ zu machen. Wie oft geschieht es dann, dass Menschen durch derart böse Worte „bloßgestellt“, ihres Ansehens beraubt und „an den Pranger gestellt“ werden. Die unbarmherzige Bloßstellung von anderen durch öffentliche Kritik, nicht selten anonym verbreitet in Bildern und Texten über die modernen Medien, kann tatsächlich tiefstes Unrecht sein, wie scheinheilig man eine derart unverhältnismäßige Kritik auch zu rechtfertigen sucht! Nicht von ungefähr kommt der Ruf nach strengeren Gesetzen bei Stalking und Mobbing, die Menschen mitunter bis in den Suizid getrieben haben.
Ich rede gut über dich
Auch wenn die anderen losschimpfen, auch wenn es mir schwerfällt, nicht mitzumachen, auch wenn ich deine Schwächen kenne: Ich weiß um deine Würde! Und deshalb will ich das Gute in dir sehen und zur Sprache bringen.

Einem Menschen sagen: Ich gehe ein Stück mit dir
Vielen ist mit einem guten Rat allein nicht geholfen. Es bedarf in der komplizierten Welt von heute oft einer Anfangshilfe, gleichsam eines „Mitgehens“ der ersten Schritte, bis der andere Mut und Kraft hat, allein weiterzugehen. Das Signal dieses Werkes der Barmherzigkeit lautet: „Du schaffst das! Komm, ich helfe dir.“ Dabei geht es hier nicht nur um soziale Hilfestellung. Es geht auch um Menschen, bei denen vielleicht der Wunsch da ist, Gott zu suchen. Sie brauchen Menschen, die ihnen Rede und Antwort stehen und die ein Stück des möglichen Glaubensweges mit ihnen mitgehen.
Ich gehe ein Stück mit dir
Auch wenn es mich etwas kostet, auch wenn ich selbst Sorgen genug habe, auch wenn ich selbst nach dem Weg suchen muss: Ich will dir Nähe schenken. Und darum begleite ich dich.

Einem Menschen sagen: Ich teile mit dir
Es wird auch in Zukunft keine vollkommene Gerechtigkeit auf Erden geben. Es braucht Hilfe für jene, die sich selbst nicht helfen können. Das Teilen von Geld und Gaben, von Möglichkeiten und Chancen wird in einer Welt noch so perfekter Fürsorge notwendig bleiben. Ebenso gewinnt die alte Spruchweisheit gerade angesichts wachsender gesellschaftlicher Anonymität neues Gewicht: “Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude!” Die Heilige Elisabeth von Thüringen suchte beides miteinander zu verbinden: Sie brachte den Armen und Bedürftigen von den Speisen ihrer Tafel, um den ärgsten Hunger zu stillen. Zugleich gründete sie aber auch Hospize, um die Fürsorge auf nachhaltige Weise sicherzustellen. Man muss heute genauer hinsehen, um die neue Armut von Alleinerziehenden, kinderreichen Familien oder von Menschen wahrzunehmen, die mit den Folgen einer Scheidung oder eines Arbeitsplatzverlustes im Alter kämpfen. Um dabei in guter Weise Hilfe leisten zu können, die auch angenommen wird, braucht es menschliches Feingefühl, damit die Bedürftigen nicht beschämt werden. Hierzu braucht es auch viel Aufklärungsarbeit, denn manche „Unwissende“ sind da noch zu „belehren“! Und überdies gibt es nach wie vor den Hunger nach Anerkennung, Wertschätzung, Sinn im Leben …
Ich teile mit dir
Auch wenn ich selbst nicht viel habe, auch wenn es einen Verzicht bedeutet, auch wenn ich nicht weiß, wie du reagieren wirst: Ich will mir deine Not zu Herzen gehen lassen. Und deshalb gebe ich dir etwas von mir.

besuchen_by_bistum_erfurt_pfarrbriefserviceEinem Menschen sagen:  Ich besuche dich
Meine Erfahrung ist: Den anderen in seinem Zuhause aufsuchen ist besser, als darauf warten, dass er zu mir kommt. Der Besuch schafft Gemeinschaft. Er holt den anderen dort ab, wo er sich sicher und stark fühlt. Die Besuchskultur in unseren Pfarreien ist sehr kostbar. Lassen wir sie nicht abreißen! Gehen wir auch auf jene zu, die nicht zu uns gehören. Sie gehören Gott, das sollte uns genügen. Dieses Werk der Barmherzigkeit ist ein Akt der Freundschaft und Herzlichkeit. Besuchen hat nämlich etwas mit dem „Suchen“ des/der Anderen zu tun. Ich schaue nach, wie es einem Menschen geht. Wenn Gebrechlichkeit oder Krankheit schon merkliche Spuren hinterlassen, wollen viele diese Wahrheit nicht sehen. Es braucht dann Einfühlungsvermögen, um für andere gut da zu sein. Manche Kranke wollen ihre Besucher auch gar nicht damit belasten, und hätten doch Trost bitter nötig! Als Christen dürfen wir uns in Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung auch der Wirklichkeit von Krankheit und Tod offen stellen! Doch bedenke, was eine jüdische Weisheit eindringlich festhält: „Wenn Du einen Kranken besuchst, setze dich nicht auf sein Bett. – Warum? – Weil dort die Gegenwart Gottes ist!“
Ich besuche dich
Auch wenn ich nur wenig Zeit habe, auch wenn ich mir einen Ruck geben muss, auch wenn noch so viel anderes zu tun wäre: Du sollst wissen, dass jemand an dich denkt. Und darum mache ich mich auf zu dir.

beten_by_bistum_erfurt_pfarrbriefserviceEinem Menschen sagen: Ich bete für dich
Wer für andere betet, schaut auf sie mit anderen Augen. Er begegnet ihnen anders. Auch Nichtchristen sind dankbar, wenn für sie gebetet wird. Ein Ort in der Stadt, im Dorf, wo regelmäßig und stellvertretend alle Bewohner in das fürbittende Gebet eingeschlossen werden, die Lebenden und die Toten – das ist ein Segen. Sag es als Mutter, als Vater deinem Kind: Ich bete für dich! Tun wir es füreinander, gerade dort, wo es Spannungen gibt, wo Beziehungen brüchig werden, wo Worte nichts mehr ausrichten. Gottes Barmherzigkeit ist größer als unsere Ratlosigkeit und Trauer. Es ist wichtig, einander ins Gebet zu nehmen. Aber nicht, um übereinander herzufallen, sondern um einander besser verstehen zu können, indem man sich die Anliegen eines Anderen zu Eigen macht. Mit den Augen eines Anderen zu schauen, das verlangt nach Sympathie und Empathie, d.h. Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Dieses Werk der Barmherzigkeit besagt: „Du bist mir nicht egal, wir bleiben in Verbindung“.
Ich bete für dich
Auch wenn es dir vielleicht fremd ist, auch wenn es mich Mut kostet, dir das zu sagen, auch wenn du es kaum glauben kannst: Gott hat einen Plan für dein Leben. Und ich bitte ihn, dass du seine Liebe darin entdecken kannst.

Instagram