Am Ende wurde es so emotional, dass man in der Alten Kirche mehrfach den Satz hörte: „Ich kann das nicht!“  Zuvor schon wurde die bedrückende Stille durch laute, hämmernde Schläge von Nägeln in Holzbalken durchbrochen. Was war der Hintergrund? Die Besucher des zurück&vor-Gottesdienstes durften – wenn sie sich in der Lage dazu fühlten – Nägel in ein zuvor aufgebahrtes Kreuz schlagen, um die Gewalt und das Leiden Christi am Kreuz annähernd nachempfinden zu können.

Dabei hatte der Gottesdienst, der unter dem Titel stand: „Passion mal anders? Was Leiden(-)schaf(f)t?“, so fröhlich und bunt begonnen – wie eben auch die Leidensgeschichte Jesu. Ludger Hufschmidt, Mitglied des Vorbereitungsteams, war in den frühen Morgenstunden aufgestanden und hatte knapp 100 Palmvögel gebacken, die die Besucher beim Abendmahl zu Beginn des Gottesdienstes verzehren durften. Während der verschiedenen Abschnitte der Passionsgeschichte wurde der festliche Tisch immer leerer und die Alte Kirche immer kahler und dunkler.

Unterschiedliche Bild- und Filmeinspielungen oder Aktionen, wie zum Beispiel die Händewaschung „in Unschuld“ beim Textteil der Verhandlung und Verurteilung, ergänzten passend den Passionstext. Der Chor IGDUS unter der Leitung von Margret Teuwsen bot auf die jeweilige Situation abgestimmte Lieder dar. Am Ende des Gottesdienstes brannte in der dunklen Kirche nur noch die Osterkerze, die Begriffe „hINRIchtung“ und „auferstehung“ prangten an der Leinwand und es blieb minutenlang still. Unter diesem Eindruck wurden die Gottesdienstbesucher in die heilige Karwoche entlassen.

Der nächste zurück&vor-Gottesdienst findet am Pfingstsonntag, 08.06.2025 um 18.30 Uhr in der Alten Kirche in Kellen statt. Der Titel lautet „Pfingsten light“. Herzliche Einladung dazu schon heute.

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