Das hat sich dann doch keiner getraut: Der Platz, an dem normalerweise der Priester während des Gottesdienstes sitzt, blieb leer. Ansonsten waren die Besucher*innen des zurück&vor-Gottesdienstes quasi „in jeder Ecke“ der Pfarrkirche zu finden: auf der Orgelbühne, im Altarraum, auf der Empore… Denn sie waren dazu aufgerufen, sich zu bewegen und mal von bisher unbekannten Positionen in die Kirche zu schauen, symbolisch einen anderen Blickwinkel einzunehmen und so die Sicht der Dinge mal zu ver-rücken.

Auf die Vieldeutigkeit des „Verrücktseins“ oder „Verrücktwerdens“ wurde gleich zu Beginn des Gottesdienstes eingegangen. Wie Jesus seine Jünger bei der Begegnung mit Mose und Elia entrückte und wie auch wir im Alltag mit unserem Tun und Handeln Menschen zum Guten entrücken können, brachte Michael Rübo in seiner Auslegung sehr eindrucksvoll dar. Anstelle der Fürbitten wurden Gedanken der Besucher*innen vorgetragen, wie aus jeder Situation, die eigentlich zum Verrücktwerden ist, etwas Gutes abgewonnen werden kann. Mit thematisch abgestimmten Liedern untermalte der Regenbogenchor unter der Leitung von Holger Kessler den Gottesdienst sehr klangvoll.

Ursprünglich sollte auch der Ort dieser Feier ein „verrückter“ sein: der Sitzungssaal der Brejpott-Quaker in Kellen. Die Pandemie ließ dies bekanntlich nicht zu. Das zurück&vor-Team hofft nun, beim nächsten Termin am Palmsonntag, 10. April 2022, um 18.30 Uhr den ersten „On-Tour“-Ort aufsuchen zu können. Dann soll der Gottesdienst im Feuerwehr-Gerätehaus in Rindern stattfinden. Bereits jetzt schon die herzliche Einladung dazu.

Instagram