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St. Willibrord Pfarrkirche Kellen

St. Willibrord Pfarrkirche Kellen

St. Willibrord Pfarrkirche

St. Willibrord-Pfarrkirche
Overbergstr. 5
47533 Kleve-Kellen

 

 


Glockengeläut der St. Willibrord Pfarrkirche Kellen

Gottesdienstzeiten

Seit dem 16. Oktober 2016 ist die Pfarrkirche nach ihrem liturgisch bedingten Umbau wieder geöffnet. Rechts neben der Pfarrkirche ist ein Pfarrheim mit einem vorgelagerten TOT-Heim entstanden, in dem anstelle des Ludwig-Wolker-Jugendheims die Jugendarbeit geleistet wird.

Was waren die Beweggründe für den Umbau der Pfarrkirche und was erwartet uns nach der Wiedereröffnung der Kirche?

Ausgehend von der wachsenden Erkenntnis, dass in den letzten 85 Jahren sich vieles im kirchlichen Leben verändert hat – abnehmende Zahl der Gottesdienstbesucher, veränderte liturgische Formen des gottesdienstlichen Gemeinschaftserfahrens -, hat die damalige Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit nach eingehender Diskussion den Entschluss gefasst, zusammen mit den im Kirchenbau erfahrenen Architekten Prof. Hannes Herrmanns und Susanne Klösges Pläne zum Um- und Anbau zu entwickeln, ohne dabei den Grundcharakter der Hallenkirche außen oder innen anzugreifen.

pk-kellen-3Hannes Herrmanns und Susanne Klösges ist es dann überzeugend gelungen, das Neue mit dem Alten zu verbinden, unter Beibehaltung des Hallencharakters der Kirche und ihrer historischen Identität das Neue – nämlich eine  circumstante (Gläubige versammeln sich um den Altar) ebenerdige Anordnung des Altars – fast in der Mitte des Kirchenraums zu platzieren, dort, wo im  Doppelkreuz-Grundriss die beiden Kreuze ineinander übergehen. Der erhöhte Chorraum wurde erhalten. Er behält auch seinen Bodenbelag. Mit den wechselnden Wandbehängen bleibt auch die ursprüngliche Liturgie des christozentrischen Konzepts sichtbar und nachvollziehbar.

Abb. 4

Abb. 9

Der dem Artikel  beigefügte Grundriss (Abb. 9) zeigt die wesentlichen Veränderungen auf: Der Altar mit Ambo und Sedilien (Sitze für liturgische Dienste) rückten buchstäblich in die Mitte. Bankreihen links und rechts sowie in den Raum hinein rückten die Gläubigen auf einer Ebene an den Altar heran und den Priester in deren Mitte. „Wie in der urchristlichen Gemeinde“, ist man versucht zu sagen. Weitere Änderungen in der Raumgestaltung befinden sich im jetzigen Eingangsbereich. Eine Türanlage unterhalb der Orgelempore schafft über den so entstandenen Narthex (Narthex ist die Bezeichnung für eine Vorhalle in der Kirche, die einen direkten Zugang zum „Naos“, zum Gemeinderaum ermöglicht) sowohl einen Raum der Stille als als auch Platz für die Bücherei. Weitere Maßnahmen des Umbaus waren ein neuer Bodenbelag, neue Beleuchtung, neue Akustik, eine neue zentrale  Heizungsanlage. Hinzu kamen einige notwendige  Renovierungsarbeiten, wie z.B. an den Fenstern und Bänken, und natürlich der Anstrich.

Der Anbau des Pfarrheims wurde rechts neben der Kirche mit dem vorgelagerten TOT-Heim als Ersatzbau für das Jugendheim realisiert. Die technischen Daten sind schnell aufgezählt: ein dreiteiliger Pfarrsaal von 135 qm, eine Küche, Sanitärräume, Abstellraum, ein weiterer Gruppenraum, der gleichzeitig auch ergänzender Büchereiraum ist. Der Narthex-Raum der Pfarrkirche schafft unmittelbare Verbindung zwischen Kirche und Pfarrheim. Zwischen TOT und Pfarrheim tut sich ein großer freier Raum mit einladender Verweilmöglichkeit auf. Entscheidend aber ist neben den Daten, die für die Nutzung wichtig sind, die Einbettung dieses Gebäudes in das gesamte Ambiente. Hier ist es dem Architektenpaar überzeugend gelungen, in einer Art Analogie zu einem „Seiten-Schiff“ das Pfarrheim „anzudocken“ und dabei auch die Grundrissstruktur des Doppelkreuzes der Pfarrkirche in der Grundstruktur des Pfarrsaales aufzunehmen. So sehen die Architekten die Aufgabe eines Pfarrheims verwirklicht, nämlich es als einen „Ort der Begegnung zwischen Gott und den Menschen“  und – ich ergänze – untereinander zu interpretieren.

(Jürgen Bleisteiner. Zum Umbau der Pfarrkirche und zum Neubau des Pfarrheims, in: Kellener Kirchenkalender 2015.)

 

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