Kirche_Rindern1

St. Willibrord Rindern

Anschrift

Kirche St. Willibrord
Drususdeich
47533 Kleve-Rindern

 

Gottesdienstzeiten

Geschichte

Rinderns Geschichte reicht bis weit in die römische Zeit hinein. Am Rhein – und damit an der Grenze gelegen – war der Ort wohl einmal ein kleines Heerlager, das – wie so viele andere am Niederrhein – an den Verbindungswegen Nimwegen – Xanten – Köln lag. Wahrscheinlich schon um 70 n. Chr. bestand dieses Lager. Ausgrabungen in der St.-Willibrord-Kirche Rindern in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zeugen von römischen Spuren.

Einer Urkunde aus dem Jahre 720/721 n. Chr. kann man entnehmen, dass ein Graf Ebroin der zu Ehren des hl. Petrus und des hl. Johannes Bapt. errichteten Kirche in Rindern erhebliche Besitzungen schenkte, darunter auch die Marienkirche in Millingen. Custos/Abt dieser Kirche mit kleinem Klösterchen war damals schon der hl. Willibrord. Historiker vermuten, dass dem hl. Willibrord die Rinderner Kirche vom Hausmeier Karl (nach 717) oder von dessen Vater Pippin (vor 714) geschenkt wurde (vgl. Friedrich Gorissen, Rindern (Harenatium – Rinharen), 1985, S. 37f).


Grundriss der Rinderner Kirchen (W. Köster, Die Kirche des hl. Willibrord, in: 1275 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St. Willibrord Rindern)

Grundriss der Rinderner Kirchen (W. Köster, Die Kirche des hl. Willibrord, in: 1275 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St. Willibrord Rindern)

Bei dieser Kirche handelt es sich um eine kleine Rundkirche mit einer lichten Höhe von nur 5 Metern. Vor dem 12. Jahrhundert wurde diese Kirche durch ein Längsschiff erweitert.

Im 19. Jahrhundert ist das Gebäude so baufällig – und wohl auch zu klein – geworden, dass man eine neue, größere Kirche im neugotischen Stil errichtete (1870-72). Die Tuffsteine, aus denen das kleine Chörchen der alten Kirche bestand, wurden wiederverwendet: Aus ihnen wurde auf der Nordseite der Kirche eine Nische erbaut, die heute als Taufkapelle dient. So gibt es in der Willibrord-Kirche die schöne Verbindung zwischen den uralten steinernen Zeugen, die auch schon der hl. Willibrord gesehen hat – und den ganz jungen Christen, wenn sie zur Taufe in die Kapelle getragen werden.


Johanna Sebus

Kirche_Rindern_innen

Erwähnenswert ist noch eine Erinnerungstafel im Altarraum der heutigen Kirche. Sie weist auf die junge Frau Johanna Sebus hin, die am 13. Januar 1809 bei einem Deichbruch in Wardhausen ertrank, als sie eine Nachbarin retten wollte.

Ursprünglich lag das Grab von Johanna Sebus natürlich außerhalb der Kirche, auf dem Friedhof. Durch den größeren Neubau (s. Skizze) geriet die Grabstätte aber unter den heutigen Altarraum. Die Steinplatte erinnert an diese junge Frau, die sicherlich weniger durch Gedanken der Aufklärung als durch das Christentum geprägt und so zu dieser selbstlosen Tat fähig war.

Instagram