Traditionell ist die Fastenzeit im Alltagsleben geprägt durch Verzicht auf Fleisch oder Genussmittel. Heute erleben wir Fasten immer häufiger im Zusammenhang mit Zeit für positive Veränderungen und neuen Erfahrungen. Wir nutzen die Fastenzeit z.B. um den Umkehr-Gedanken auf unser Leben zu übertragen. Oder wir nutzen das Fasten, wie Gott es liebt, um mit gelebter Solidarität zu teilen. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit setzen Gedanken frei und motivieren zu anderen Verhaltensweisen und positiver Veränderung.

Wie notwendig Veränderungen sind, macht auch der Klimawandel deutlich. Die Erhitzung der Erde wird immer spürbarer, klimafreundliche Techniken und anderes Verhalten werden immer wichtiger. Die Situation verschärft sich, durch den Anstieg der Preise für Energie und fossile Rohstoffe, ausgelöst u.a. durch den Krieg in der Ukraine. Wir müssen als Gesellschaft zusammenhalten und zugleich die Menschen unterstützen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten darunter leiden.

Mit der diesjährigen Fastenaktion, in den sieben Wochen von Aschermittwoch bis Ostern, laden wir Sie dazu ein, mitzumachen und Teil zu haben an einer Gemeinschaft, die sich für Klimaschutz einsetzt. Wir wollen Ihnen konkrete Beispiele geben für positive Veränderungen. Lassen Sie sich inspirieren und übernehmen Sie neue Verhaltensweisen in Ihren Alltag. Ganz nach dem Motto: „So viel du brauchst….“.

Wir nehmen uns Zeit….

  • um Energie wertzuschätzen
  • für die Dinge, die wir (ver)brauchen
  • für einen Blick auf unseren Flächenverbrauch
  • um mal anders mobil zu sein
  • für eine effizientere und ökologisch bessere Beleuchtung
  • für Biodiversität
  • zum Glücklichsein

Warum Veränderungen uns so schwer fallen
Ein nachhaltiges Leben zu führen, ist gar nicht so leicht. Es fällt schwer, gewohnte Verhaltensmuster zu verändern. Im Alltag sind wir auf Schnelligkeit getrimmt. Auch sind klimaschonende Alternativen noch nicht überall ausreichend gegeben: Die Suche nach ökologischen Produkten ist noch schwierig, im Bereich der erneuerbaren Energien fehlen Fachkräfte
und die Verfügbarkeit des ÖPNV muss sich verbessern.
Natürlich erreichen wir einen Lebens- und Arbeitsstil, der mit unserer Schöpfung im Einklang ist, nicht von jetzt auf gleich. Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass es circa 66 Tage braucht, um eine Gewohnheit zu ändern. Nach etwa zwei Monaten hat unser Gehirn die neuen „Trampelpfade“ angelegt und die Gewohnheiten laufen automatisch ab. Das ist eine ermutigende neue Perspektive.

Eine kleine Gebrauchsanweisung
Auf unserer Homepage finden Sie regelmäßig Anregungen für Ihre Fastenzeit. Jede Woche steht dabei unter einem anderen Thema. Probieren Sie gerne Tipps aus, setzen Sie Ihre eigenen Schwerpunkte oder vertiefen Sie Ihr Hintergrundwissen.
Klimafasten macht noch mehr Freude, wenn Sie Ihre Erfahrungen und Ideen mit anderen teilen: mit FreundInnen, KollegInnen, in Fastengruppen.

Gott will uns dabei an seiner Seite sehen – als seine Mitarbeitenden. Wir dürfen darauf vertrauen, dass unser Handeln im Horizont der Möglichkeiten geschieht, die Gott für das Le- ben seiner ganzen Schöpfung immer wieder neu eröffnet. Denn: „Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.“ (Psalm 24, 1)

Die entsprechenden Flyer zum Klimafasten finden Sie hier auf der Homepage und sie liegen in den Kirchen aus.

Wir wünschen Ihnen sieben inspirierende Wochen und viel Freude beim Klimafasten!

So viel du brauchst… – die ökumenische Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.

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